Ökumenische Exerzitien im Alltag


Begleitete Stille

Unser Alltag ist häufig von Stress und Hektik geprägt: Arbeit, Haushalt, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder andere Aufgaben nehmen den größten Teil unserer Zeit ein. Wo kann ich Ruhepunkte finden, bei denen ich ganz bei mir sein kann? Die Sehnsucht danach wächst, den Alltagsbetrieb durch Zeiten der Ruhe und Stille zu unterbrechen. Kann es gelingen, neue innere Tiefe und eine neue Ausrichtung des Lebens zu gewinnen? Tage der Stille und Einkehr, Meditationstagungen und andere Angebote, die in Stille, Gebet und Schweigen einführen, bieten solche Erfahrungen an. Aber lassen sich diese auch in den Alltag mit seinen normalen Belastungen übertragen?

 

Exerzitien im Alltag

sind ein geistlicher Übungsweg unter den alltäglichen Bedingungen des Lebens. Das lateinische Wort EXERZITIUM bedeutet so viel wie ÜBUNG. Dabei geht es darum über einen Zeitraum von ca. vier Wochen in einer festen Gruppe wöchentlich zusammen zu kommen und die Erfahrungen eines geistlichen Lebens zu teilen und einzuüben.

Voraussetzung für die Teilnahme an einem Exerzitienkurs ist:

  • die Bereitschaft, sich jeden Tag eine Zeit für Stille, zum Beten zu nehmen
  • und am Abend einen persönlichen Rückblick auf den Tag zu machen.
  • Einmal in der Woche treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch und zur Einführung in die neue Woche.

Für die Gebetszeiten im Alltag gibt es schriftliche Hilfen und Impulse für jeden Tag.

Dieser Weg wird durch ein Angebot zu einem persönlichen Gespräch mit einer Exerzitienbegleiterin/einem Exerzitienbegleiter unterstützt.

Diese Exerzitien können somit eine Hilfe für alle sein, die sich mitten im Alltag nach einem geistlichen Leben und nach spirituellen Impulsen sehnen.

Der Gemeindedienst der Nordkirche will die guten Erfahrungen möglichst vielen Menschen und Gemeinden unserer Kirche zugänglich machen.

Im September 2018 ist ein neues Buch für ökumenische Exerzitien in der Adventszeit erschienen, herausgegeben vom Gemeindedienst der Nordkirche:
Nur durch ein JA – unterwegs mit Maria – geistlicher Übungsweg im Advent

erhältlich als pdf beim Gemeindedienst der Nordkirche.

Über die Schwelle – ein geistlicher Weg ins neue Jahr

Nach den Tagen des Weihnachtsfestes folgt schon gleich der Jahreswechsel: Nur eine weitere Runde auf dem Welten-Karussell oder bricht doch mit dem neuen Jahr eine neue Zeit an?

Es liegt mit an uns, wie wir vom alten in das neue Jahr gehen. Die Einladung lautet: das Alte hinter uns lassen und mit Gott in das unbekannte Neue gehen.

Ich sagte zu dem Engel,
der an der Pforte des neuen Jahres stand:
Gib mir ein Licht,
damit ich sichereren Fußes
der Ungewissheit entgegengehen kann.
Aber er antwortete:
Gehe nur hin in die Dunkelheit
und lege deine Hand in die Hand Gottes.
Das ist besser als ein Licht
und sicherer als ein bekannter Weg. aus China

Wir können den Jahreswechsel mit einem Schritt über eine Schwelle vergleichen: Hinter uns liegt das alte Jahr – mit allen Mühen und Freuden – vor uns das neue Jahr wie ein unbekanntes Land.
Das löst einerseits Neugier aus, aber es melden sich auch immer wieder Stimme der Angst und Unsicherheit vor dem Unbekannten. Wir werden nicht gefragt, OB wir dieses Land betreten wollen. Aber wir bestimmen, WIE wir es tun.

Wir laden ein, diesen Schritt über die Schwelle ganz bewusst als geistlichen Weg zu tun. Dafür vertrauen wir uns drei Fährten an, die uns die Bibel vorlegt. Es sind Geschichten aus der sogenannten Epiphanias-Zeit. Eine Zeit, in der wir uns besonders dafür öffnen, wo und wie Gott uns in der Welt erscheint. Es sind Weg-Geschichten, an denen wir unseren Lebensweg verstehen und ausrichten können.

Die Geschichten sind:
Matthäus 2, 1-12 – Der Weg der Sehnsucht – die Suche nach dem göttlichen Kind
Markus 1, 9-13 – Der Weg durch das Wasser der Taufe – durch die Wüste, in die Welt
Matthäus 17, 1-9 – Der Weg auf den Berg – das Geheimnis der Verwandlung, hinab in der Alltag

  • die Geschichten legen für die ersten drei Wochen im neuen Jahr drei geistliche Fährten
  • die Einladung heißt: für drei Wochen einen geistlichen Übungsweg beschreiten
  • neben Einführungen in die Geschichte gibt es Impulse für den Alltag und Anregungen für die Stille, für Gebet und Meditation
  • man kann diesen Weg alleine gehen oder sich mit anderen zum Austausch und zur Unterstützung treffen

Wenn Sie diesen Übungsweg als WORD-Datei haben wollen, schicken Sie mir eine kurze Mail.
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